Ifo-Studie zeigt: Deutschland verschenkt Wachstumspotenzial durch hohe regulatorische Hürden für Selbständige

Im Rahmen einer vom Bundesverband geförderten Studie hat das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung ermittelt, dass das restriktive institutionelle Umfeld für Selbständige in Deutschland zu einem vergleichsweise geringen Anteil selbständiger Wissensarbeit führt. Zu den Hürden zählen Barrieren bei der Unternehmensgründung genauso wie eine überbordende Bürokratie, ein schwieriger Zugang zu externer Finanzierung oder auch Rechtsunsicherheit hinsichtlich des Erwerbsstatus der Selbständigkeit an sich.

So fällt Deutschland im internationalen Vergleich durch sehr hohe administrative Barrieren einer Selbständigkeit oder Unternehmensgründung auf, wie zum Beispiel aus den Doing-Buiness-Indikatoren der Weltbank hervorgeht. Die Auswirkungen sind gravierend: Selbständige Wissensarbeiter könnten zwar erwiesenermaßen als Wachstumstreiber fungieren, dies wird in der deutschen Politik und Öffentlichkeit jedoch noch nicht erkannt. Hierdurch wird in erheblichen Maße wirtschaftliches Wachstumspotenzial verschenkt.

Das Ergebnis ist eindeutig: Ein für Selbständige freundlicheres regulatorisches Umfeld würde mit einem Anstieg selbständiger Wissensarbeit einhergehen. Würde Deutschland die für selbständige Wissensarbeit relevante Regulierung so stark abbauen, um zu Finnland, dem am wenigsten regulierten Land, aufzuschließen, so würde die Zahl selbständiger Wissensarbeiter*innen um 1,3 Personen je 100 Erwerbstätige zunehmen. Im Vergleich zum Durchschnittswert für das Jahr 2018 (4,1 selbständige Wissensarbeiter*innen je 100 Erwerbspersonen) entspräche dies einem Zuwachs von rund einem Drittel.

Eine ausführliche Darstellung aller Ergebnisse inklusive Grafiken finden Sie im Ergebnisband der Studie, welchen Sie hier als PDF oder auf der Website des Ifo-Instituts abrufen können.

Die Pressemitteilung des Ifo-Instituts zur Studie können Sie hier einsehen.